Montag, 18. Januar 2016

Von Recycling und Mülltrennung

Der Öko in mir ist stark. Er möchte glauben, dass so viel vom anfallenden Müll wirklich wiederverwertet wird statt irgendwo langsam, wenn überhaupt, vor sich hinzuverrotten oder nur schlicht verbrannt zu werden und dann auf diese Weise noch die Umwelt zu belasten. Natürlich quengelt der Öko in mir dann, dass möglichst wenig Verpackungsmaterial um die Lebensmittel ist, dass nicht für jeden kurzen Weg das Auto genutzt wird und sonst auch eher nachwachsende Rohstoffe statt irgendwelche Verbindungen, die in einem Labor entwickelt wurden verwendet werden. Entsprechend habe ich beim Einkaufen meinen Einkaufskorb und etliche, meist Baumwolltaschen dabei, damit ich nicht in die Verlegenheit komme Plastiktüten kaufen zu müssen.

Aber in der heutigen Zeit lässt sich Müll leider kaum vermeiden und wir sind ja auch einfach zu bequem um es wirklich durchzuziehen. Entsprechend ist ja schon die Müllentsorgung organisiert. In manchen Städten differenzierter als in anderen. Hier im Rhein-Sieg-Kreis haben wir vier Tonnen für das Recycling. Die Papiertonne (Grün - in Köln und Bonn haben die blaue Deckel), die Biotonne (braun - in Köln noch optional, hier muss man dafür nachweisen, dass man einen Kompost hat), die Restmülltonne (grau) und die Wertstofftonne (grau mit gelbem Deckel, angelehnt an das Vorgängersystem der gelben Säcke). Die Tonnen gibt es in unterschiedlichen Größen und z.T. kann man wählen in welchem Turnus die geleert werden sollen. Die Termine werden für das ganze Jahr in einem Müllkalender bekannt gegeben. Wie der funktioniert, tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin nur froh, dass inzwischen auch eine online Version bereitsteht, die man als ical importieren kann, so bekomme ich immer eine Erinnerung, dass die Tonnen demnächst geleert werden.
Wer seinen anfallenden Müll aber realistisch betrachtet, dem wird klar, dass diese vier Tonnen gar nicht alles abdecken, was so an Müll anfällt. Klar, der Faulpelz wird natürlich einfach mal alles andere in die Restmülltonne stecken, heißt ja schon RESTmülltonne. Aber Obacht! Die Jungs von der Abfuhr schauen schon mal vorm Leeren rein und wenn das offensichtlich nicht genehme Dinge drin sind, können die die Tonne schon mal ungeleert stehen lassen.

Für jedwedes Glas das anfällt, gibt es die Altglaskontainer. Hier bitte auch sortieren nach Weißglas (das klare, durchsichtige, farblose), Grünglas (die klassische Sektflasche) und Braunglas (Instantbrühe aus dem Glas). Wer exotischeren Glasmüll hat, wie blaue Flaschen o.ä. entsorge diese bitte mit dem Grünglas. Ja, ich hätte auch eher auf braun getippt, aber Grün ist unempfindlicher bei beigemischten anderen Farben. Das ist so wichtig, da das Glas später ei geschmolzen wird und neue Flaschen, Gläser etc daraus entstehen. Im übrigen bitte die Schraubverschlüsse drauf lassen. Klingt nicht intuitiv, aber die möchten das so.

Und um Himmels Willen, entsorgt eure Batterien nicht im Hausmüll! Da ist Säure drin. Auch Energiesparlampen gehören nicht in die heimische Mülltonne. Dort ist Quecksilber drin. Für beides gibt es im Einzelhandel Sammelbehälter. Ja, auch bei den Discountern eures Vertrauens. In der Regel neben dem Ausgang. Wer aber wie ich, zu faul ist die mit sich zum Einkauf zu schleppen, der kann auch sammeln. Vier mal im Jahr schicken die Entsorgungswerke das so genannte Schadstoffmobil in die Städte. Dort kann man neben Batterien und Energiesparlampen auch Farbreste u.ä. loswerden. Altöl nur gegen Gebühr. Aber Altöl kann man dort, wo man sein Motoröl gekauft hat auch i.d.R. kostenfrei loswerden.

Zu guterletzt bleiben noch die Elektrokleinteile. Es ist ja etwas übertrieben für einen alten Drucker gleich den Sperrmüll anzurufen. Die nehmen als weiße und braune Wahre Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher mit. Aber so einen kleinen Ducker? Einen Staubsauger? Dafür und alle anderen Kleinteile mit Stecker gibt es das Elektromobil. Kommt ebenfalls viermal im Jahr. Diese beiden Mobile sind stationär für ein paar Stunden, d.h. ihr müsst euren Müll dahin bringen, die kommen nicht bei euch am Haus vorbei.

Jetzt haben wir unseren Müll also akribisch getrennt und wofür? Wie gesagt, der Plan ist, soviel davon zu recyceln. In Wirklichkeit wird Müll wie Rohöl als Rohstoff z.T. verkauft. Wenn man bedenkt, dass wir für die Entsorgung bezahlen scheint das schon ziemlich unverfroren dreist. Aber leider landet immer noch viel auf der Müllkippe oder in der Müllverbrennungsanlage. Oder gleich in der Botanik, da manche Mitmenschen einfach zu bequem sind für den Gang zum nächsten Abfallbehälter. Einfach die Autoscheibe runterfahren lassen und raus damit! Irgendein Einerojobber wird sicherlich dankbar sein für diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Und die Tiere erst! Vögel wollten schon immer mehr Farbe in ihren Nestern und Plastik zu fressen hilft immens beim abnehmen, da ja dann kaum noch Platz für tatsächliche Nahrung im Magen ist.

Aber was durch Mülltrennung auch passiert, ist, dass man seinen Müll eben aufteilt und nicht in nullkommanix eine Tonne überläuft. So als Tipp für die Trennmuffel, denen vermutlich ständig die Restmülltonne überquillt. Man hat ja mehrere Tonnen, die man voll machen kann.

Und demnächst sprechen wir mal darüber, was man neben Recycling noch machen kann um die Mülltonnen zu entlasten.


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